Ob Preise für eine bestimmte Dienstleistung angemessen, günstig oder gar abgehoben erscheinen liegt meist im Ermessen des Betrachters. Merkwürdigerweise sind sich allerdings die meisten Menschen bei der Beurteilung der Preisgestaltung von Fotostudios und freien Fotografen einig:
Sie sind zu teuer!
Wenn beispielsweise für eine Hochzeitsreportage, welche fünf Stunden dauert, zwischen 700 und 1000 Euro verlangt werden, erscheint dies natürlich auf den ersten Blick sehr ambitioniert! Einfach mal auf die Stunden umgerechnet ergäbe sich ein Stundenlohn von 140 bis 200 Euro! Dies ist natürlich eine sehr kurzsichtige Sicht der Dinge!
Bei einer fünfstündigen Hochzeitsreportage entstehen leicht schon mal einige hundert Fotos! Diese müssen vom Fotografen gesichtet, bewertet und sortiert werden! Die ausgewählten Fotos, sagen wir 150 Stück, werden einzeln digital nachbearbeitet, das heißt im Hinblick auf Ausschnitt, Kontrast, Tonwertumfang, Farbe u.ä. bearbeitet und in jeder Hinsicht optimiert. Zusätzlich wird bei den Porträtfotos eine oft aufwendige Hautretusche vorgenommen. Hinzu kommen meist noch kreative und künstlerische Nachbearbeitungen an einzelnen Aufnahmen! Über den Daumen und aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Nachbearbeitung mindestens zwei bis dreimal so viel Zeit in Anspruch nimmt, wie das eigentliche Foto-Shooting!
Sind die Fotos fertig bearbeitet, werden die bearbeiteten Dateien ins Fachlabor geschickt, und auf hochwertigem Porträt-Fotopapier ausbelichtet.
Diese Fachabzüge gibt es nicht für ein paar Cent in der Drogerie um die Ecke! Gute Qualität hat eben ihren Preis.
Bedenkt bitte außerdem dass die ganz normalen Kosten für Studio, Büro, Strom, Firmenfahrzeug, aber auch das teure Equipment wie Kameras, Objektive, Computer sowie immer wieder mal vorkommende Reparaturen etc. in die Kalkulation einfließen. Nicht zuletzt ist Vater Staat mit der Mehrwertsteuer auch zu knapp einem Fünftel an der Gesamtrechnung beteiligt...!
...und was lernen wir daraus? Wirklich teuer sind nur billige Foto-Shootings!